Non-Fungible Token (NFT)
Mit dem neu erwachten Hype um Bitcoins, Kryptowährungen und das Metaverse rückten auch Non-Fungible-Token (NFT) immer weiter in den Fokus. Die digitalen Assets revolutionieren nicht nur die Kunstwelt.
Viele Anleger möchten von den steigenden Kursen profitieren und investieren. Doch die Thematik ist komplex.
Das wichtigste lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Mit einem NFT erwirbt man ein einzigartiges, virtuelles Asset im Metaverse.
Im Gegensatz zu traditionellen Kunstwerken, Zahlungsmitteln oder Assets ist es absolut fälschungssicher, denn es handelt sich um eine nicht replizierbare, auf der Blockchain gehostete, Besitzurkunde. Daher auch der Name “Non Fungible Token”, also “nicht ersetzbare Wertmarke”.
Hinter diesem Token steht ein gewisser Wert oder aber auch eine bestimmte Funktion. Diese Assets lassen sich nicht wie normale Coins gegen einen anderen eintauschen, weil sie schlichtweg nicht standardisiert sind und immer einen anderen Wert haben.
Die dezentrale Ethereum Blockchain Technologie nach dem Tokenstandard ERC-721 wird bereits seit 2018 genutzt, um NFTS zu hosten. Man kann sich diese wie eine Art mehrgliedrige Kette vorstellen. Jedes Glied der Kette enthält einen Block mit Daten und einem Hash-Wert. Letzterer sorgt für die Verifizierung des Vorgängers – wird ein Hash verändert, reißt die Kette.
Dies macht sie zu einem nahezu manipulationssicheren Speicherplatz. Egal, wie oft das Asset veräußert wird – eine Rückverfolgung zum Urheber ist über die gesamte Blockchain immer möglich.
Alles, was für die Erstellung des eigenen NFTs benötigt wird, ist eine Idee. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ein NFT kann alles sein, ein Video, eine Audiosequenz, ein Spielgegenstand, selbst ein einziges Pixel. Wichtig ist, dass bei der Erstellung keine Urheberrechte verletzt werden.
Das Werk kann in den Dateiformaten PNG, GIF, WEBP, MP4 oder MP3 auf den Handelsplätzen über die “Create” Funktion hochgeladen werden. Der Vorgang wird “minten” genannt. Dort wird es automatisch in ein NFT umgewandelt (“tokenisiert”) und steht so zum Verkauf bereit. Dieser kann als Auktion, mit einem festgelegten Preis oder auch als Bundle erfolgen.
Für Upload und Verkauf wird ein digitales Wallet vorausgesetzt. Je nach Marktplatz werden Gebühren für den Verkauf erhoben, die leicht in die mehreren Hundert Euro gehen können. Der Anbieter sollte daher mit Bedacht ausgewählt werden.
Im Gegensatz zur Bitcoin Blockchain kann die Ethereum Blockchain mit weiteren Funktionen erweitert werden. Eine davon ist Smart Contracts. Dieser intelligente Code legitimiert den Handel mit NFTs und dokumentiert jeden Besitzerwechsel, jede Änderung und alle Informationen.
Diese digitalen Vermögenswerte mit Echtheitszertifikat sind eine Revolution des Marktes, wie sie seinerzeit von Spotify oder Amazon ausging. Das Prinzip lässt sich auf nahezu alle Assets übertragen, die einzigartig sind und eine digitale Speicherung benötigen. Der Zukunft von NFTs ist daher keine Grenze gesetzt. Sie lösen essenzielle Probleme in den Bereichen Diebstahl und Fälschungen – und das branchenweit.
Denn auch Behörden und Privatpersonen können von dem technologischen Fortschritt profitieren. Persönliche Dokumente wie Ausweise, Impfpässe oder Verträge können ebenso über die Blockchain gespeichert werden wie Sammelkarten. Selbst die Dezentralisierung des Finanzwesens kann mit NFTs vorangetrieben werden, indem Werte wie Musikrechte, Immobilien oder anderer Besitz tokenisiert und einfach gehandelt werden.
NFTs als Ersatz für Eintrittskarten bieten wohl künftig Zugang zu Festivals, Konzerten oder Konferenzen. Veranstalter können so dem Schwarzmarkt oder der Fälschung von Tickets aktiv entgegenwirken.
Die Marktpreise sind heterogen und Entwicklungen schwer vorhersehbar. Eine durchschnittliche Nettorendite kann nicht benannt werden. Daher zählen NFTs zu den spekulativen Anlageobjekten. Derzeit sind sie nicht an der Börse handelbar. Vorsichtige Anleger haben in den USA jedoch die Option, in einen NFT-ETF zu investieren, welcher an der US-Börse NYSE gelistet ist und verschiedene börsennotierte Konzerne mit Bezug zum Metaverse bündelt. Als Hauptindikator für eine sichere Rendite dienen die früheren Verkäufe. Investierten Anleger in ein NFT Art einer bekannten Kollektion, lässt sich anhand der Vergangenheitswerte die Wertsteigerung prognostizieren. Vor allem Kollektionen die berühmten “Bored Apes Yacht Club” oder “Cool Cats” sind bei Sammlern beliebt. Kollaborationen mit Künstlern wie Eminem und Balenciaga erzielen regelmäßig Rekordbeträge. Verfolgt man den Markt intensiv und geht strategisch vor, ergeben sich gute Chancen auf eine hohe Rendite!
Für Kryptowährungen wurden in rasend schneller Geschwindigkeit seriöse Marktplätze entwickelt. So ist es kein Wunder, dass sich auch für Non-Fungible-Token Anbieter wie OpenSea.io oder Rarible etabliert haben. Selbst renommierte Auktionshäuser wie Sotheby’s und Christie’s haben den Wert der Zukunft erkannt und bereits NFTs für fast 70 Millionen Dollar versteigert.
Der Kauf von NFTs erfolgt über Kryptowährungen, insbesondere Ether (ETH). Daher müssen Käufer und Verkäufer über ein Krypto-Wallet verfügen, welches mit genügend Geld in Form von digitalen Währungen aufgeladen ist. Dieses digitale Portemonnaie macht es möglich, NFTs zu empfangen, aufzubewahren und sie künftig wieder zu verkaufen. Einer der führenden Anbieter ist MetaMask.io. Ob als mobiles Wallet oder Browser-Erweiterung – mit seinem Crypto-Wallet bietet MetaMask die optimale Schnittstelle zu Blockchain Apps und NFT Marktplätzen.
Der Marktplatz OpenSea ist einer der größten für NFTs und lässt Zahlungen in ETH/WETH, DAI und USDC zu. Bei jedem Verkauf werden 2,5% Gebühr vom Erlös abgezogen. Der Marktbegleiter Rarible handhabt dies etwas anders. Hier kann der Verkäufer wählen, ob die Gebühr in Höhe von 5% allein getragen oder mit dem Käufer geteilt wird. Im Bereich der Zahlungen wird hier bewusst der Schritt hinausgewagt, indem der Kauf mit FIAT Währungen durch Visa und Master Card autorisiert wird. Für den Empfang des NFT ist dennoch ein Wallet notwendig.
Aus einer Vielzahl junger Marktplätze stechen diese beiden Plattformen heraus. Sie agieren seriös, haben vertrauenswürdige Investoren und bieten ihren Kunden eine Vielzahl interessanter NFTs und Kollaborationen an. Doch auch NFT Nischenanbieter sichern sich nach und nach ihren Platz im Metaverse. Bei diesen Investmentformen handelt es sich um Hochrisikoprodukte. Anleger können aufgrund verschiedener Risiken ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.
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