Decentralized Finance (DeFi)

Was ist Decentralized Finance (DeFi)? Einfach erklärt

Schon immer gab es in der Menschheit eine Art Finanzsystem. Wo früher mit Steinen oder wertvollen Rohstoffen gehandelt wurde, nahmen mit der Zeit stabile Währungen den Platz als hauptsächliches Zahlungsmittel ein. Die Digitalisierung rückte einen weiteren Gedanken in den Mittelpunkt – was wäre, wenn es ein digitales Zahlungssystem mit digitalen Währungen gäbe?

In diesem Zuge etabliert sich der Begriff des Decentralized Finance immer mehr.

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Was ist DeFi?

Der Begriff DeFi ist die Kurzform von Decentralized Finance – einem dezentralisierten Finanzsystem, welches auf einem verteilten Computernetz basiert. Die Technologie bildet die Grundlage für autonome Finanzinfrastrukturen, welche nicht von Regierungen, Behörden oder Zentralbanken abhängig sind. Man könnte sagen, dass sowohl die Erfinder des Bitcoin Satoshi Nakamoto als auch der Ethereum Gründer Vitalik Buterin maßgeblich zum Erfolg und dem Konzept des DeFi beigetragen haben.

Oft wird DeFi in einem Atemzug mit der Blockchain genannt und das ist keinesfalls falsch. Während Decentralized Finance jedoch das System oder auch das Konzept an sich beschreibt, geht es bei der Blockchain bereits um die Umsetzung in der Praxis.

Kurz gesagt: Decentralized Finance bietet jeder Person die Chance, weltweite Finanzdienstleistungen zu nutzen – egal wo oder wer man ist.

Decentralized Finance DeFi

Wie funktioniert DeFi?

Die meisten DeFi Finanzdienstleistungen finden sich innerhalb der Welt der Kryptowährungen wieder. Mithilfe von dezentralen Apps oder dApps können verschiedene Parteien intelligente Verträge miteinander schließen, Waren austauschen und Handel treiben. Alle Geschäfte finden Peer-to-Peer (P2P) ohne Mittelsmänner oder externe Kontrollinstanzen statt. Banken oder Finanzinstitute haben keinerlei Handhabe.

DeFi basiert auf der Blockchain Technologie und ist quelloffen, sodass alle Protokolle und Anwendungen von allen Benutzern angesehen werden können. Diese 100-prozentige Transparenz in Kombination mit kryptografischen Sicherheitsprotokollen schafft Vertrauen und regt zu weiteren, innovativen Denkansätzen an.

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Jeder einzelne Block zeichnet eine bestimmte Anzahl an Informationen auf. Ist dieser voll, wird der Block verschlüsselt und ein neuer Block wird automatisch erstellt. Dieser enthält auch Informationen über den vorherigen Block – so kommt es zu einer unendlichen Verkettung der Informationen.

Die verteilte Datenbank ist über verschiedene Standorte hinweg zugänglich. Sie ist redundant und sammelt Daten von allen Nutzern, um neue Daten mittels eines programmierten Konsensmechanismus zu überprüfen. Eine nachträgliche Änderung der Inhalte ist nicht möglich.

Anwendungsmöglichkeiten von Defi

Decentralized Finance nutzt Kryptowährungen, um intelligente Verträge zwischen zwei Parteien zu schließen. Auf dieser Basis kann das Konzept durch dApps in jedwede Richtung weiterentwickelt werden. Für Anwender bieten sich einige Vorteile.

Sämtliche Gebühren, die bei herkömmlichen Instituten für Geldtransfer veranschlagt werden, entfallen. Zudem wird das Geld sicher in einer digitalen Geldbörse mit sicherem Passwortschutz verwahrt.

Hauptsächlich wird das System genutzt, um Geld innerhalb kürzester Zeit an jeden Ort der Welt zu senden, Geld in Krypto-Wallets zu speichern und Handel zu betreiben. Egal, wie hoch der Betrag ist – eine zusätzliche Genehmigungspflicht durch dritte Parteien gibt es nicht.

Allerdings haben Regierungs- oder Strafverfolgungsbehörden bei berechtigtem Interesse einen Zugriff auf Transaktionsprotokolle, um die finanziellen Interessen der Allgemeinheit zu schützen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Wertanlage in Aktien oder auch non fungible Token (NFTs).

Um ein Teil des DeFi-Netzwerks zu werden, benötigt man zunächst nichts außer einer stabilen Internetverbindung, über diese kann man an verschiedenen, seriösen Krypto-Börsen wie Binance oder e-Toro Kryptowährungen kaufen. Richtig abgesichert, empfiehlt es sich, ein externes Ledger Wallet ohne Internetverbindung zu kaufen. Nun sind alle Voraussetzungen erfüllt, um Geld zu leihen, zu handeln oder auch zu versenden.

Welche Projekte von Defi Coins gibt es?

Smart Contracts auf der Blockchain können für verschiedene Zwecke genutzt werden.

So stützt sich Aave auf ein Lending-Protokoll, um Darlehen und Kapitalanleihen zu vergeben. Das notwendige Kapital kommt von den restlichen Anlegern. Für das hinterlegte, weiter verliehene Kapital verdienen sie Zinsen. Auch Stablecoins wie USDC und USDT können geliehen werden.

Uniswap agiert als automatisierter Market-Maker. Basierend auf der Ethereum Blockchain und Smart Contracts können Nutzer auf der dezentralen Börse Ethereum gegen ERC20 Token tauschen. Die vollautomatisierten Protokolle führen keine Orderbücher, sie bringen Käufer und Verkäufer direkt zusammen.

Eine Verlinkung zwischen der virtuellen und realen Welt schafft Chainlink (LINK). Die dort geschaffenen Smart Contracts beziehen sich auf reale Ereignisse. Derzeit werden die Informationen noch manuell durch unparteiische Oracles gesammelt, aufbereitet und an die Blockchain gesendet. Mögliche Anwendungsbereiche sind Wetter, Sportereignisse, Börsenkurse oder Preise von Rohstoffen.

Neben diesen drei Projekten gibt es noch weitere Konzepte, welche eine Alternative zu den existierenden Finanzstrukturen darstellen. Bei diesen Investmentformen handelt es sich um Hochrisikoprodukte. Anleger können aufgrund verschiedener Risiken ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.

Staking bei Defi

Viele Anleger möchten vom sogenannten Staking oder auch dem Liquid Staking profitieren. Einkommen generieren, während die erworbenen Coins im Wallet liegen – durchaus lukrativ. Grundsätzlich ist Staking eine Alternative zum Proof-of-Work Konzept und somit eine ressourcenschonende Möglichkeit, um weitere Coins zu minen. Der Proof-of-Stake dient der Validierung des Netzwerks und zusätzlichen Sicherheiten. Vergleichbar mit dem klassischen Zinsmodell erhält man Staking Rewards, je länger Coins im eigenen Wallet gespeichert sind. Wer Staking betreibt, sollte seine Coins auf verschiedenen Plattformen Staken, um etwaige Ausfallrisiken zu minimieren.

Diese Zulagen erhält man ebenfalls in Kryptowährungen. Einer der bekanntesten Anbieter ist Cake. Die Renditen schwanken von Währung zu Währung. Eine intensive Recherche ist daher unumgänglich, um den Traum vom passiven Einkommen wahr werden zu lassen.

Während der Verwendung für das Staking ist das eingesetzte Kapital gesperrt. Es kann demnach nicht verkauft, übertragen oder anderweitig verwendet werden. Die Fristen sind unterschiedlich und können mehrere Monate betragen.

Bestenfalls wird also nur “freies Kapital” verwendet. Die Aufhebung – auch un-staking- genannt, kann Wochen dauern und eine Strafzahlung nach sich ziehen. Wer Staking betreibt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich hier um eine Hochrisikoanlage handelt. Der Totalverlust ist jederzeit möglich.

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