Blog

Stromverbrauch von Bitcoin

Der Stromverbrauch von Bitcoin wird häufig in den Medien diskutiert. Ist der Bitcoin ein Umweltsünder? Wie viel Strom verbrauchen Kryptowährungen wirklich und woher kommt diese Energie?

Der Krypto-Winter

Der Pionier Elon Musk hatte Zahlungen für Tesla mit Bitcoin erst freigegeben und diese Entscheidung kurze Zeit später aufgrund der negativen Umweltauswirkungen wieder revidiert. Länder wie China verbieten das Mining unter anderem aufgrund der hohen Stromkosten und bestimmte Computer-Bauteile sind seit Jahren in den Fachmärkten vergriffen. Rund 119 Terrawatt Stunden Strom (TWh) benötigt allein die Bitcoin Blockchain jährlich. 

Digitalisierung und die Bekämpfung des Klimawandels wollen Hand in Hand gehen. Doch wie ist das möglich? Können Kryptowährungen energiefreundlich sein? Welche Maßnahmen wurden bisher ergriffen?

Wie werden Kryptowährungen wie Bitcoin erschaffen?

Der Großteil der Kryptowährungen wird durch Mining erschaffen. Findet der Miner erfolgreich einen gültigen Hash, wird der Blockchain ein neuer Block hinzugefügt. Dieser verifiziert die jüngste Reihe von Transaktionen. Jeder dieser Blöcke ist einzigartig und kann nicht dupliziert werden. 

Der Bitcoin basiert auf dem Proof-of-Work-Verfahren. Um einen einzigen Token zu erzeugen, wird enorm viel Rechenleistung gefordert. Die Blockchain wird von virtuellen Minern auf der ganzen Welt verifiziert. Der erste Miner, der dessen Algorithmus es schafft den Block zu validieren, erhält eine vorher festgelegte Menge an Kryptowährung.

Kryptowährungen, die dem Proof of Stake Verfahren folgen, verbrauchen weit weniger Energie. Verwendet man Proof of Stake, so wird wahllos ein Netzwerkteilnehmer ausgewählt, um die neueste Reihe von Transaktionen zur Blockchain hinzuzufügen und im Gegenzug etwas Krypto zu verdienen. Sobald der Gewinner den letzten Transaktionsblock validiert hat, können andere Validierer bestätigen, dass der Block korrekt ist. Wenn eine bestimmte Anzahl von Bestätigungen erfolgt ist, aktualisiert das Netzwerk die Blockchain. 

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, Kryptowährungen zu erschaffen. Zu diesen zählen das Proof of Space und Block Lattice.

Stromverbrauch von Bitcoin

Der Bitcoin bestimmt den Markt. Nicht nur bei Käufern und Verkäufern, sondern auch bei den Mining-Farmen. Sinkt der Kurs auf den Börsen massiv, stellen viele den Betrieb ein oder verlangsamen den Prozess. Der Energieverbrauch sinkt kurzfristig. Der jährliche Stromverbrauch , der allein durch das Minen von Bitcoin benötigt wird, wurde Anfang 2022 von der University of Cambridge auf 125 Terawattstunden Strom geschätzt. Damit benötigt das Minen von Bitcoin im Jahr etwa genau so viel Strom, wie die gesamte Ukraine.

Stromverbrauch Bitcoin Grafik

Es wird bereits versucht, die Herstellung energiefreundlicher zu gestalten. So verfügt der Bitcoin über einen speziellen Algorithmus, der das Mining mit ASIC-basierten Geräten möglich macht. Diese sind energieeffizienter als die mehrheitlich verwendeten GPUs (Grafikprozessoren). 

Mit Argo ist das erste börsennotierte Mining-Unternehmen seit Kurzem klimapositiv. Damit gleichen sie nicht nur ihren CO2 Ausstoß aus, sondern sorgen sogar dafür, dass weniger CO2 in der Atmosphäre vorhanden ist. Dies ist kein Einzelfall. 

Etwa 75% der professionellen Miner gewinnen ihre Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Solar und Wind. Damit überholen sie bei Weitem die vielen Großindustrien unserer Welt.

Möglich gemacht wird die Entwicklung durch speziellen, exakt auf die Umgebung angepasste, Projekte. Ob riesige Windparks in der stürmischen Wüste oder Strom von reißenden Flüssen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die erzeugte Energie ist nicht nur sauberer und besser für die Umwelt. Mittel- und langfristig gesehen rentieren sich die Investitionen auch wirtschaftlich.

Sogar für die Verwendung der entstehenden Wärme gibt es Ideen. Derzeit laufen Tests, inwiefern die Hitze in Gewächshäuser, Fabriken und Wohnhäuser umgeleitet werden kann.

Grüne Kryptowährungen

Es gibt auch Kryptowährungen, welche von Anfang an mit einem Bewusstsein für den Energieverbrauch konzipiert wurden. Allerdings ist es schwierig, eine Währung wirklich als umweltfreundlich zu bezeichnen. Ist eine Währung grün, weil sie sehr klein ist, dementsprechend wenig geminded wird und daher einen sehr niedrigen Stromverbrauch aufweist? Es wird klar – eine differenzierte Betrachtung ist notwendig.

Einer davon ist Cardano (ADA). Gegründet von den Mitbegründern von Ethereum, ist die Währung eigentlich ein alter Hase auf dem Feld. Sie dient als digitale Währung, für digitale Verträge und dApps. Die Verwendung des Proof-of-Stake Konsensmechanismus trägt dazu bei, dass über 100 Transaktionen pro Sekunde verzeichnet werden können und dennoch Energie eingespart wird. Laut Gründer werden nur 6 GWh für das gesamte Netzwerk benötigt.

Die Währung IOTA (MIOTA) verwendet eine gänzlich andere Technik. Basierend auf Fast Probabilistic Consensus und dem Proof of Work wird zwischen allen Funkverbindungen ein Tangle Netzwerk aufgebaut. Da keine Blockchain verwendet wird, ist klassisches Mining hier nicht möglich. Umso schneller ist das Netzwerk, das für seine primäre Verwendung im Internet of Things (IOT) Sektor entscheidend ist. 

Fazit: Ökobilanz Bitcoin

Ja, Kryptowährungen wie der Bitcoin verbrauchen viele Ressourcen. Dies ist eine Tatsache. Doch dem gegenüber steht ein großer Nutzen mit Vision, welcher unsere Zukunft aktiv mitbestimmen wird. Fluggesellschaften führen tausende Leerflüge im Jahr durch, Supermärkte schmeißen Tonnen an noch genießbaren Lebensmittel weg. 

Für Gold-Anleger gibt es ebenfalls schlechte Nachrichten – die jährliche Gewinnung von über 3.000 Tonnen Gold trägt aufgrund der Abholzung von Waldflächen und der Nutzung von Säuren massiv zur Zerstörung der Umwelt bei. Diese Dinge sollte man sich stets vor Augen halten, bevor man eine pauschalisierte Abneigung gegen Kryptowährungen und deren Mining entwickelt.